Logabirum I verliert knapp gegen Bremer SG (und gewinnt doch)

In der vierten Runde der Landesliga mussten wird gegen die Bremer SG antreten. Der Vorletzte gegen den Drittletzten. Wir verloren knapp mit 3½:4½. Von den Aufstellungen her war es ausgeglichen. Die Bremer waren an drei Brettern etwas besser, zwei waren ziemlich ausgeglichen und wir waren an drei Brettern etwas besser. Dem Verlauf nach wäre vielleicht mehr drin gewesen, aber es hat nicht sollen sein.

Kurz nach 18 Uhr kam dann eine Mail vom Staffelleiter, dass die Aufstellungen der Begegnung geprüft würden. Update: Und das ist mittlerweile geschehen.

Wir haben am grünen Tisch 8:0 gewonnen. Warum?

Die Bremer SG hatte bei ihren beiden bisherigen Auswärtskämpfen jeweils zwei Bretter freigelassen. Gegen uns traten sie mit den Top fünf ihrer Setzliste an. Und das sollte sich im Nachhinein als Fehler erweisen. Den an drei gemeldeten Spieler Jürgenlimke hatten sie schon zweimal als kampflosen Punkt eingetragen. Und laut Turnierordnung darf er danach nicht mehr eingesetzt werden B1.13(1):
„Spieler, die zweimal kampflos verloren haben, verlieren ihre Spielberechtigung für die laufende Mannschaftsmeisterschaft“
Und da er nicht mehr spielberechtigt war wurde der Kampf 8:0 für uns gewertet. Turnierordnung B1.13(4)

War mit bisher so nicht bewusst, da wir eigentlich immer auffüllen, wenn ein Stammspieler ausfällt. Ich war bisher davon ausgegangen, dass man ab dem dritten kampflosen Einsatz nicht mehr spielen darf. Wieder was dazugelernt.

Die DWZ-Auswertung bleibt davon natürlich unberührt.

Die Einzelergebnisse bleiben auch so bestehen, nur der Tabellenplatz hat sich geändert. Kurzfassung: ein Sieg, zwei Niederlagen, fünf Remisen.

Bremer SG 4½ : 3½ Fortuna Logabirum
1 Hundack, Rolf (2109) 1 : 0 (2027) Eivazly, Ilkin 1
2 Peters, Frank (2047) ½ : ½ (2085) Aden, Tammo 2
3 Juergenlimke, Axel (2074) ½ : ½ (2012) Rau, Uwe 3
4 Rust-Lux, Klaus (2019) 1 : 0 (2011) zur Brügge, Carsten 4
5 Pautz, Peter (1996) ½ : ½ (1994) Dr. Homann, Arne 5
8 Matticzk, Jago (1880) ½ : ½ (1914) Aden, Keno 6
11 Gattig, Alexander (1859) 0 : 1 (1822) Aden, Meino 7
13 El Seidi, Miro (1719) ½ : ½ (1805) Aden, Dagmar 8


Tammo Aden hat mit schwarz einen Bauern geopfert, aber hinterher gesehen, dass es eine Variante gab, bei der sein Gegner in Vorteil gekommen wäre. Danach hat er seinen Plan geändert und noch eine Figur gegen zwei Bauern geopfert. Er stand danach schlechter. Tammo steckte noch einen Turm ins Geschäft.

Sein Gegner ließ sich täuschen und nahm den Turm mit fxe3. Danach hatte Tammo auf g3 und h3 Dauerschach. (½:½)


Die Partie von Uwe Rau war von Anfang bis Ende ausgeglichen und wurde schließlich Remis (1:1)

Dagmar Aden hat durch eine Kombination ihres Gegners einen Bauern verloren, aber sie hat die Schwäche der Bauern ihres Gegners ausgenutzt und im Turmendspiel den verlorenen Bauern zurückgewonnen. Zum Schluss hatte sie sogar einen Bauern mehr, aber die Stellung war für sie nicht mehr zu gewinnen. So einigte man sich auf Remis.(1½:1½)

Meine Partie war bis zum 23. Zug ausgeglichen. Der Läufer meines Gegners war stärker als mein Springer. Dann gewann ich langsam die Oberhand. Die Partie kippte nach 28. e5.

Wenn Schwarz nimmt, dann fällt erst e5 und danach e6 oder g5. Schwarz spielte 28. .. Th4. Mit dem Zwischenzug 29. exf6+ konnte ich die Bauernstruktur meines Gegners am Königsflügel aufbrechen und bekam starken Angriff. Nach einem Fehler des Bremers drohte ich mit Turmgewinn. Ohne den Fehler hätte ich ein gewonnenes Bauernendspiel gehabt. (2½:1½)


Bei Keno Aden gilt das gleiche wie bei Uwe:
Die Partie war von Anfang bis Ende ausgeglichen und endete mit einem Remis. (3:2)


Ilkin Eyvazli stand zu Beginn der Partie leicht besser. Er griff am Damenflügel an, sein Gegner startete einen Königsangriff. Ilkin geriet immer mehr ins Hintertreffen. In verlorener Stellung unterlief ihm noch ein Fehler, der zum Matt geführt hätte. (3:3)


Arne Homann hatte eine Gewinnstellung erreicht, zog aber seinen König zurück, anstatt vorzurücken.

Kg6 hätte gewonnen, aber es kam in komplizierter Stellung Kf4. Damit war der Vorteil weg. Wenige Züge später stand sein Gegner auf Gewinn, spielte aber zu passiv und gab seinerseits den Vorteil wieder aus der Hand. Die Partie endete schließlich Remis. (3½:3½)


Carsten zur Brügge hatte ein Endspiel mit Läufer und zwei Bauern gegen Turm und Bauer, das wohl Remis war. Seinem Gegner gelang es jedoch, Carstens König an den Rand zu drängen. Dann opferte er den Turm für Läufer und Bauern. Carstens König war zu weit weg, um den gegnerischen Freibauern aufzuhalten.(3½:4½)

Damit liegen wir weiterhin auf einem Abstiegsplatz.

Durch das 8:0 haben wir uns auf den siebten Platz vorgeschoben.

Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 MP BP
1. SV Osnabrück v. 1919 X 4 8 7 21
2. SG Osnabrück X 4 6 7 19
3. SK Nordhorn-Blanke 2 X 5 6 20½
4. SK Bremen-Nord 4 X 7 7 5 20½
5. SV Werder Bremen 4 X 4 5 17½
6. SG Ammerland 3 X 4 3 16
7. Fortuna Logabirum 4 1 X 8 3 15½
8. SF LHW 0 4 4 X 2 11½
9. Bremer SG 2 0 X 2 8
10. SV Lingen 1 X 0 10½