Pokalsieg zum Zweiten
Wir haben zum zweiten Mal hintereinander die Niedersächsische Pokalmannschaftsmeisterschaft gewonnen. In Nordhorn-Blanke kam es zu einem etwas überraschenden 3:1. Das Finale hätte eigentlich in Hameln stattfinden sollen, aber das wären für uns insgesamt 600 km Fahrt gewesen und für Nordhorn 400 km. So hatten wir „nur“ die Fahrt nach Nordhorn.
Als wir dort ankamen saßen die Nordhorner beim Frühstück 🙂 Und sie hatten reichlich eingekauft, einen Kuchen gebacken! und kostenlose Getränke zur Verfügung gestellt. Das nenne ich Gastfreundschaft. Vielen Dank. Allerdings waren wir spät dran und so gingen erst mal Partien los.
Nordhorn-Blanke hatte den besten DWZ-Durchschnitt aller Mannschaften im Pokal. Wir haben uns daher nicht allzu große Chancen ausgerechnet. Aber DWZ sagen wohl doch nicht alles.
Nordhorn-Blanke | Fortuna Logabirum | 1:3 | ||
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Höllman, Ludger | (2072) | Rau, Uwe | (2005) | 0:1 |
Schrader, Jochen | (1899) | Homann, Arne | (1986) | ½:½ |
Rosin, Michael | (1885) | Aden, Meino | (1848) | 0:1 |
Gebben, Alwin | (1913) | Aden, Dagmar | (1746) | ½:½ |
Uns kam zugute, dass Uwe Rau an Brett 1 schnell gewann. Das war aufgrund der Berliner Wertung mehr als die halbe Miete.
Uwes Gegner verlor in der Eröffnung einige Tempi und geriet am Damenflügel unter Druck. Er beging einen Fehler, der ihn die Figur kostete. Allerdings war seine Stellung da schon deutlich schlechter. Zum Partieverlauf stehen einige Kommentare in der Notation. Nachspielen wie immer mit Klick auf einen Zug.
(1:0)
Jetzt brauchten wir noch zwei Remisen zum Sieg.
Meine Partie war mal wieder angemessen wild. Mein Gegner verbrauchte in der Eröffnung einige Zeit, erspielte sich aber eine gute Stellung. Es zielte auf ein Figurenopfer auf e6 ab, aber das ging meist so gerade nicht. Als dann tatsächlich die Chance bestand griff er zu einem Bauerngewinn und ließ die Chance verstreichen. Gegen Ende der Partie kam es dann aus seiner Sicht endlich dazu, aber da war es nicht mehr gut. Er hatte alle Figuren auf dem Damenflügel konzentriert und seinen König ziemlich alleine gelassen. Der Nordhorner drohte Figurengewinn, sah aber meinen Gegenangriff mit 21. .. Sg4 nicht. Danach stand er klar auf Verlust. Seine Zeit war allerdings ziemlich zusammengeschrumpft: nur ein paar Minuten für ca. 20 Züge in einer hochtaktischen Stellung. Da kann man nicht alles berechnen. (2:0)
Damit war der Mannschaftskampf gewonnen (Berliner Wertung).
Dagmar Aden hatte es, zumindest von der DWZ her, am schwersten. Ihr Gegner war mehr als 150 Punkte besser. Allerdings machte sich der Unterschied nicht wirklich bemerkbar. Dagmar konnte am Königsflügel einen Bauern gewinnen und landete in einem Doppelturmendspiel mit einem Mehrbauern. Bei einem anderen Stand hätte sie noch geknetet, aber so einigte sie sich mit ihrem Gegner auf Remis. (2½:½)
Arne Homann spielte Philidor und stand, für meinen Geschmack, etwas zu gedrückt. Er befreite sich allerdings und glich die Partie aus. Am Damenflügel verlor er zwar einen Bauern, aber der Nordhorner hatte dort einen Doppelbauern, so dass es nicht so sehr ins Gewicht fiel. Da der Mannschaftskampf sowieso schon entschieden war einigten sich beide ebenfalls auf Remis. (3:1)
Damit waren wir gegen 13 Uhr fertig und haben uns auf den Heimweg gemacht. Und zum gemeinsamen Essen, zu dem drei weitere Leute hinzugestoßen sind.
Vielen Dank noch einmal an die Nordhorner für einen angenehmen Wettkampf in sehr freundlicher Atmosphäre!
Und wie es der Zufall so will spielen wir am nächsten Sonntag in der Landesliga gegen Nordhorn-Blanke 2. Zwei der Nordhorner Senioren sind für die Mannschaft gemeldet. Vielleicht sieht man sich ja wieder.
Und wer über den Kampf aus Nordhorner Sicht lesen möchte sei auf diesen Bericht verwiesen.