Grüße aus Reinfeld – Offene Stadtmeisterschaft
Mittlerweile ist bei mir der Zeitpunkt gekommen, dass ich an Turnieren teilnehme, an denen ich im Vorjahr auch schon um die Punkte kämpfte. So auch bei der Stadtmeisterschaft zu Reinfeld. Einem kleinen, schönen Örtchen nahe Lübeck, unweit der Ostsee. Meine zweite Teilnahme an diesem Turnier sollte in diesem Jahr hoffentlich erfolgreicher verlaufen als im Vorjahr (2 aus 5 mit DWZ-Verlust). Ob es funktioniert hat, erfahrt ihr im Folgenden.
Das Turnier ist mit der Besonderheit ausgeschrieben, dass nur Spieler bis zu einer DWZ von 1900 teilnehmen dürfen. Rund 50 Spieler, die vornehmlich aus der Region Hamburg und Holstein kamen, spielten in fünf Runden Schweizer-System um den Turniersieg.
In der ersten Runde spielte ich gegen einen Spieler mit 1100 DWZ. Gegen jede Erwartung spielte er jedoch deutlich stärker. Mit einer Genauigkeit von 90% laut Engine wurde dieser Eindruck auch bestätigt. Ich konnte in ein Endspiel mit zwei Mehrbauern einlenken, das dann doch recht trivial gewonnen war. Ein Spaziergang war dieser Sieg dennoch nicht. Aber der erste Punkt war eingefahren.
Runde Zwei wurde ich mit Schwarz gegen einen jungen Spieler mit einer DWZ von 1819 gelost. Im Mittelspiel hatten wir nach einem Läufer-Opfer meines Gegners 2-fache Stellungswiederholung auf dem Brett. Das Beste, das Weiß hier hätte machen können, wäre eine weitere Wiederholung und somit ins Remis einzulenken. Er wollte aber kämpfen – das ging allerdings nach hinten los. Auch hier konnte ich in ein gewonnenes Endspiel abwickeln und sicherte mir den zweiten vollen Punkt.
Runde drei dann mit Schwarz gegen einen 1884er und einer ELO naher der 2000. Im taktisch geprägten Mittelspiel konnte ich einen Bauern gewinnen, musste aber meinen König dafür schwächen. Aber alles haltbar laut Engine. In leicht besserer Stellung übersah ich aber unnötigerweise ein Matt in 3, das mein Gegner per Damenopfer abrunden konnte. Sah schön aus – und führte entsprechend zu meiner ersten Niederlage.
Am letzten Turniertag spielte ich zunächst mit Weiß in Runde vier gegen einen 1725er. Diese Partie war zum Vergessen. Eine Ungenauigkeit reihte sich an die Nächste. Am Ende musste meine Dame dauerhaft einen Freibauern aufhalten. Die Dame meines Gegner hatte hingegen volle Aktivität. Zeit zur die Aufgabe.
In der letzten Runde spielte ich mit Schwarz gegen einen 1510er. Hier konnte ich einen starken Angriff einleiten, der meinen Gegner sichtlich Probleme bereitete. Nach 22 Züge musste er unfreiwillig eine Qualität geben und wollte sich den Rest auch nicht mehr zeigen lassen und gab auf. Damit hatte ich einen dritten Punkt in der Tasche.
Die Offene Stadtmeisterschaft von Reinfeld konnte ich 2024 mit einem Punkt mehr als im Vorjahr abschließen (3 aus 5) und einem DWZ-Plus von soliden 15 Punkten. Mal sehen, was hier im nächsten Jahr möglich sein wird…