Teilnahme bei der Offenen Bremer Einzelmeisterschaft 2024
Zum zweiten Mal trat ich Ende März die Reise nach Bremen an, um an der Offenen Bremer Einzelmeisterschaft teilzunehmen. In diesem Jahr zum ersten Mal für Fortuna Logabirum.
Das Turnier fand wie schon im Vorjahr im Bürgerhaus Mahndorf statt. Mit ca. 80 Teilnehmern und 9 Runden über einen Zeitraum von einer Woche ist das Turnier durchaus anders gestaltet als die meisten anderen seiner Art.
Lara Schulze konnte 2023 das Turnier gewinnen und sich damit für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren. In diesem Jahr versuchte sie ihren Titel zu verteidigen. Neben der Nationalspielerin war der junge FM Tobias Kügel am Start. Die jungen Schachspieler*innen sollten den Sieg aller Voraussicht nach unter sich ausmachen. Aber auch der erfahrene IM Giorgi Chokhonelidze darf nicht unterschätzt werden.
2023 lief das Turnier für mich sehr gut. Mit 4,5 aus 9 konnte ich damals einen großen Elo-Sprung machen. Daher lautete das Ziel für 2024 erneut 4,5 Punkte einzufahren.
In der ersten Runde hatte ich über lange Zeit mit Schwarz eine ausgeglichene Stellung auf dem Brett, die nach einem ungenauen Turmzug zu Gunsten von Weiß kippte.
Die zweite Runde des Turniers bot eine spannende Pirc-Partie, die ich dank eines starken Freibauers für mich entscheiden konnte. Der erste Punkt war eingefahren.
Einen Königsinder spielte ich zum ersten Mal in der dritten Runde. Zuvor habe ich diese Eröffnung OTB noch nie gespielt. Für mich war es daher eine besonders spannende Partie. Die Stellung war über die gesamte Dauer im Ausgleich und so einigten wir uns nach 26 Zügen auf Remis. Für mich mit Schwarz ein kleiner Erfolg an dieser Stelle.
In der vierten Runde kam das Albin-Countergambit auf mich zu. Hier kannte ich mich dank solider Vorbereitung gut aus. Ein Blunder meines Gegners machte es dann zusätzlich leicht den nächsten vollen Punkt einzusacken.
Meine Brot-und-Butter-Eröffnung – Caro-Kann – bekam ich mit Schwarz in der fünften Runde aufs Brett. Laut Engine hatte ich den Sieg quasi auf dem Teller präsentiert, konnte die Früchte aber nicht ernten. Sehr ärgerlich. Am Ende lautete das Ergebnis Remis trotz eines Springers mehr auf den 64 Feldern für mich. Dennoch, mit 3 aus 5 zu diesem Zeitpunkt konnte ich sehr zufrieden sein.
Runde 6 spielte ich gegen Gerald Jung, den ich im Vorjahr besiegen konnte. In der Eröffnung übersahen wir beide eine versteckte Taktik, so dass ich schon nach 7 Zügen ausreichend Material hätte gewinnen können. Chance verpasst. Im weiteren Verlauf überspielte er mich und so verlor ich diese Runde.
Danach folgte ein schnelles und ereignisloses Remis per Abtausch-Slawisch. In der 8. Runde folgte eine ganz bittere Niederlage. Eine +4 Stellung einzügig eingestellt. Ich sah eine Taktik, die Material gewinnt. Allerdings hätte ich noch einen Zug weiterrechnen sollen. Hier zeigte sich, dass das Manöver gar nicht funktioniert. Und so verlor ich diese Runde unnötigerweise. Taktik, Taktik, Taktik!
Am Ostersamstag dann die letzte Runde. Mit Katalanisch konnte ich nach 23 Zügen eine Gewinnstellung aufs Brett bringen. Mein Gegner erkannte das ebenfalls und wollte sich den restlichen Verlauf der Partie nicht mehr zeigen lassen.
Mit 4,5 Punkten aus 9 Runden und einem DWZ-Zuwachs von ca. 20 Punkten beendete ich die OBEM 2024. Gestecktes Ziel erreicht, wenngleich vielleicht etwas mehr drin gewesen wäre.
Bleibt noch zu klären, wer das Turnier gewonnen hat. FM Tobias Kügel konnte sich mit 8,5 Punkte vor FM Lara Schulze (8 Punkte) durchsetzen. Die vollständige Tabelle und alle Ergebnisse gibt es hier zu sehen.