Unnötige Niederlage gegen Lingen

Gegen Lingen gab es im Pokal eine unnötige 1,5:2,5 Niederlage.

Wie zu erwarten trat Lingen nicht in Bestbesetzung an. Es waren “nur” zwei Titelträger dabei: GM Lev Gutman an Brett 1 und WFM Jovana Miljkovic an Brett 3. Von der DWZ her waren wir sogar leichter Favorit. An Brett 2 und 4 hatten Uwe Rau und Arne Homann ein deutlich besseres Rating als ihre Gegner, an Brett 3 hatte Tammo Aden 20 Punkte weniger als seine Gegnerin. Brett 1 war eine klare Sache. Carsten zur Brügge stand mit 300 Punkten weniger zu Buche als sein Kontrahent.

 

Fortuna Logabirum  1½ : 2½ SV Lingen
zur Brügge, Carsten (2044) 0 : 1 (2361) GM Gutman, Lev
Rau, Uwe (2082) 0 : 1 (1677) Möller, Christian
Aden, Tammo (2047) ½ : ½ (2067) WFM Miljkovic, Jovana
Dr. Homann, Arne (1979) 1 : 0 (1772) Swarte, Yannik

Spielsaal

Viel Platz

Die Partien

Als erster war Carsten fertig. Er machte gegen GM Lev Gutman keinen Fehler, beging aber vier Ungenauigkeiten. Das genügte schon, damit der Lingener sich langsam mehr und mehr Vorteil erspielen konnte. Am Ende hatte er zwei verbundene Freibauern auf dem Damenflügel und Carsten strich die Segel. Es war eine Partie auf sehr hohem Niveau! (0:1)

 

Wer sie nachspielen möchte kann dies in folgender Lichess-Studie tun:

Den einzigen Sieg für uns spielte Dr. Arne Homann ein. Er ließ nichts anbrennen und schnürte seinen Gegner nach allen Regeln der Kunst ein: Schwächen schaffen und diese dann angreifen. Der Lingener stellte einen Bauern ein und verlor am Ende seinen Läufer. Mit Minusfigur und -bauer gab er schließlich auf. (1:1)

 

Bei Uwe Rau ging heute alles schief. Er hatte eine ausgeglichene Stellung im Mittelspiel mit einem leicht besseren Läufer und die klar bessere Zeit. Eigentlich kein Problem. Er spielte dann aber ungenau weiter und ließ zu, dass der gegnerische Turm in seine Stellung eindringen konnte. Uwe verlor einen Bauern und musste um das Remis kämpfen. Als das nicht funktionierte versuchte er noch, einen Gegenangriff zu starten, aber der kam zu spät. (1:2)

 

Damit war das Weiterkommen ausgeschlossen, denn selbst bei einem Sieg von Tammo wären wir aufgrund der Berliner Wertung ausgeschieden.

Die Partie von Tammo Aden war die interessanteste. Sie kann in der obigen Studie ebenfalls nachgespielt werden. Tammo hatte zwischenzeitlich zwei Figuren weniger, konnte dafür aber drei gegnerische Figuren schlagen. Der Computer wies nach 12.e4 +2,8 für seine Gegnerin aus, aber die Stellung war so komplex, dass wohl keiner der Anwesenden (bis auf Lev Gutman) den Überblick hatte. Zwei Züge später war der Vorteil für Schwarz wieder weg. Tammo hatte zu diesem Zeitpunkt zwar zwei Bauern weniger, aber die Lingenerin musste erst ihren König in Sicherheit bringen. Das Bauernendspiel war dann an einer Stelle für Tammo gewonnen, allerdings spielte er hier schon mit sehr knapper Zeit (einmal waren nur noch zwei Sekunden auf der Uhr!). Da waren ungefähr 10 Züge Vorausberechnung doch etwas viel. Und so endete die Partie in einem letztlich leistungsgerechten Remis. (1,5:2,5)

Damit waren wir dann ausgeschieden, allerdings ist mehr als fraglich, ob der Wettbewerb bei der derzeitigen Corona-Lage weitergeführt wird.

Die Mannschaftsführerin Dagmar Aden wartet auf Ergebnisse.